Allgemein

Pionierinnen und Wegbereiterinnen für Frauenrechte in Mannheim (I)

Frauenbewegte Zeiten sind das Thema beim Flanieren durch die Quadrate:

Clara Zetkin hielt in Mannheim ihre erste Rede zum Weltfrauentag .Das war 1911. Bis heute ist ungeklärt, warum die Sozialistin und Kämpferin für die Internationale gerade mit den badischen Sozialdemokrat_innen diese Sternstunde der proletarischen Frauenbewegung beging.

Mit langem Atem und Chuzpe kämpften Viele für Emanzipation und Gleichstellung. In der Neuen Fraunebewegung war es ein überparteiliches Frauenbündnis, das die institutionalisierte Frauenpolitik etabliert.

In phantasiereichen Aktionen traten Frauen ins Zentrum der Stadt – sie errichteten etwa ein Denkmal für Frieden – und veränderten Mannheim. Gestalteten die Stadt als Frauen-Ort. Sie waren Pionierinnen im Berufsleben, sei dies als erste Ärztin, Krankenschwester, Chemikerin, Buchhalterin, Pilotin und vielem mehr.

Solche und andere Geschichten erzählt die Fachhistorikerin Ilona Scheidle als Sensibilisierung für den Equal Pay Day am

Samstag den 11. März 2017

15 Uhr Haupteingang N1, Stadthaus

Der barrierefreie  Stadtrundgang wird im Rahmen des Mannheimer Frauenmärzes angeboten und ist kostenfrei, anmelden erwünscht unter buero@ilonascheidle.de, limitierte Teilnehmerinnenanzahl.

Großherzogin Luise von Baden, Prinzessin von Preußen

Großherzogin Luise von Baden  Prinzessin von Preußen (1838 – 1923)

Ilona Scheidle, Mannheim, Historikerin, referiert über eine Frau, die Geschichte gemacht hat und doch in Vergessenheit geraten ist.

Sie trug einen großen Namen und füllte ihn mit eigener Macht. Großherzogin Luise von Baden, Prinzessin von Preußen, war keine Prinzessin Lillifee und kein vermarktbares „It-Girl 1900“. Luise war die einzige Kaisertochter, die politisch agierend zum strategischen Kopf für ihre Wahlheimat wurde, dem Großherzogtum Baden. Ihre Leistungen wurden international ausgezeichnet und wirken bis heute im globalen Krisenmanagement fort. Der Vortrag stellt die Herkunft, das Familiengefüge, die politischen Handlungsräume der Landesfürstin und ihr Lebenswerk, den Badischen Frauenverein, im Zeitraum von 1856 bis 1923 vor. Zur Diskussion gestellt wird die Frage, warum diese vielschichtige Frauengeschichte nahezu vergessen wurde und bis heute nahezu unfassbar ist.

Eine Veranstaltung im Rahmen von “Brot und Rosen. 1. Kehler Frauenreihe”.

Stadthalle Kehl, Zedernsaal  um 19 Uhr am 26. Januar 2017

wikipedia wird weiblich – Workshop für schreibende Frauen und werdende Autorinnen

Samstag, 21. Januar 2017, 10 – 16 Uhr // vhs Heidelberg, Bergheimer Str. 76

Wikipedia ist die meistgenutzte Online-Enzyklopädie der Welt. Wiki-Inhalte bestimmen unser Denken und unsere Wissensbestände. Doch 90 % der biografischen Einträge handeln von Männern und werden von Männern geschrieben. Frauen-Biografien fehlen weitgehend. Wikipedia ist ein Beteiligungsprojekt – wer macht mit?

In diesem Workshop erfahren Sie, wie Sie eigene Beiträge erfolgreich in Wikipedia einpflegen können. Am Beispiel von Anna Blum, der ersten Ehrenbürgerin Heidelbergs, wird deutlich, welche Strategien hilfreich sind, um Frauengeschichte sichtbar zu machen. Wir enthüllen Geheimnisse wie den „Relevanzcheck“ und zeigen, wie leicht Arbeiten in der weiten Wiki-Welt sein kann.

Die Teilnehmerinnen lernen am vhs-PC Stichworte zu definieren, Links zu erstellen, vorhandene Artikel zu erweitern – oder wie ein neuer Artikel im „Wiki-Schreibstil“ entsteht. Unterlagen zu Politikerinnen-Biografien liegen vor. Gerne können Sie eigenes Material mitbringen, um Geschichte(n) von Frauen zu sichern.

Wikipedia braucht Autorinnen: Werden Sie Wiki-Woman!

Eine Kooperation der Landeszentrale für politische Bildung (Seminar-Nr. 32/03/17) , der Volkshochschule Heidelberg und der Lesbisch-schwulen Geschichtswerkstatt Heidelberg-Ludwigshafen-Mannheim

Ort:                               vhs-Heidelberg, Bergheimer Str. 76, 69115 Heidelberg (R. 102)

Referentinnen:                  Ilona Scheidle, Freie Historikerin, Mannheim

                                                   Nada Heller, Dozentin Frauenakademie Stuttgart, Vaihingen/E.

Kosten:                             35,- Eur.

Anmeldung:         Bitte bei der vhs Heidelberg: anmeldung@vhs-hd.de oder                                                    Tel: 06221 – 911 911              mit Angabe der KursNr. 2078

Verfolgt – Verschwiegen – Ignoriert : Opfer des NS und Gedenk-/Erinnerungskulturen vor Ort

Gab es in Mannheim- Heidelberg-Ludwigshafen Opfer in der lesbisch-schwulen, trans* und intersexuellen Community während der Zeit des Nationalsozialismuses?

Über die Vor Ort Situation berichtet die Fachhistorikerin Ilona Scheidle am Samstag, den 29. November 2016 in Mannheim im Rahmen des Festivals EinBLICKE ab 16 Uhr.

Mehr Informationen folgen.

Hilde Radusch – erhält ein Ehrengrab

Mit dem regierenden Bürgermeister Müller (SPD) ist das Ehrengrabprogramm für Berlin wieder aktiviert worden. In diesem Jahr werden siebzehn verstorbene Menschen vorgeschlagen, deren Gräber für 20 Jahre von öffentlicher Hand gesichert werden.

Es sind auch vier Frauen als Neunennung plaziert: Auf 17. Position gelang es uns – Miss Marples Schwestern Berlin/Heidelberg-Mannheim, Anja Kofbinger Bündnis 90/Grüne Berlin – Hilde Radusch zu platzieren.

Nach Rut Brandt, Bärberl Bohley und Hannah-Renate Laurin bekommt Hilde Radusch als Frauenrechtlerin und lesbische Aktivistin ein Ehrengrab.

Am Sonntag, den 6. November  2016 wird die ehrenvolle Steinübergabe sein, auf dem Alten St. Matthäus Kirchhof in Schöneberg sein: 15 Uhr Kapelle.

Über das Programm wird folgend berichtet.

 

 

 

 

 

Rettet das Radusch Grab

1994 verstarb Hilde Radusch. Zwanzig Jahre danach liefen die Grabrechte aus und es drohte die Gefahr, dass das Grab der antifaschistischen Widerstandskämpferin und lesbischen Akteurin der Neuen Frauenbewegung eingeebnet werden sollte.

Durch private Initiativen von Miss Marples Schwestern Berlin-Heidelberg/Mannheim und von Frauentouren Berlin konnten die Grabrechte gesichert werden. Rundgänge und Geburtstagsversanstaltungen zu Raduschs Ehrentag  im Cafe Finovio auf dem Friedhof ermöglichten die Grabpfelge zu sichern.